CHRONIK DER FEUERWEHR LAMBACH 1869 – 1994
Die Statuten der Freiwilligen Feuerwehr Lambach:
Im August 1869 hatte sich auch in Lambach eine Schar opferwilliger
Männer zusammengefunden, um die Feuerwehr Lambach ins Leben zu rufen.
Die Gründungsliste ist mit 68 eigenhändigen Unterschriften versehen,
wobei auch „Vorläufige Bestimmungen“ aufgestellt wurden. Bei der ersten
Wahl des Kommandos gingen Ferdinand Groß als Hauptmann, Anton Hafferl,
Hauptmannstellvertreter und Löschmeister der Spritzenmannschaft, Ernst
Schmiedhammer, Adjutant und Schriftführer, Michael Bachleithner,
Löschmeister und Rottenführer, Johann Kutner,
Löschmeister-Stellvertreter der Spritzenabteilung und Rottenführer der
1.Rotte, Franz Pesl, Rottenführer der 2.Rotte, Alois Adlmannseder,
Löschmeister der Schutzabteilung, Franz Hausmann, Stellvertreter und
Rottenführer, hervor. Die Gründung war somit vollzogen und die
Freiwillige Feuerwehr trat in das Vereinsjahr 1870.
Bereits am 24. und 25.April 1870 wurde die Feuerwehr Lambach zu einem Großbrand nach Wels gerufen, 22 Häuser sind abgebrannt, die Wehr bestand glänzend die Feuertaufe.
Dank der Großzügigkeit der Gemeinde und
Sparkasse konnten die Gerätschaften der Feuerwehr beträchtlich erweitert
werden. In den ersten Jahren des Bestehens konnten 1 Schubleiter, 6
Beile, 24 Wassereimer, 12 Fackeln, 1 Schaffelwagen, 18 Tragstangen, 1
Wanne, 9Schaffeln, 6 Schaufeln, 6 Sappel, 1 Brechstange, 6 Löschbesen, 1
Signalhorn, 3 Schlauchhaspeln, 24 Signalpfeifen, 1 Mannschaftswagen, 1
Saugspritze und 1 Hydrophor mit 500 Fuß Schlauch angekauft werden.
Diese Hydrophorspritze war bereits ein wirksames Gerät zur
Brandbekämpfung. Es war eine händisch betätigte Saug- und
Druckhubkolbenpumpe mit Windkessel. Diese Spritze ist übrigens heute
noch im Besitz der Feuerwehr Lambach.
Seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lambach 1869 sind mehrere
Gedenk- und Festschriften herausgegeben worden. Der hier zur Verfügung
stehende Raum erzwingt, daß nur die größten Brände und Katastrophen
Erwähnung finden können. Um eine schlagkräftige Wehr zu schaffen, wurde
das Hauptaugenmerk auf Schulung und Ausbildung der Mannschaft gelegt.
Jeden Sonntag und jeden Donnerstag fanden Steiger- und Spritzenübungen
statt. Es wurden Anwesenheitslisten geführt. Jedes Mitglied, welches
dreimal unentschuldigt fernblieb, wurde aus der Wehr ausgeschlossen.
1871 wurde ein Untersützungsfonds gegründet, „um die bei einem Brande der Person oder der Kleidung eines Mitgliedes zugegangene Beschädigung über dessen Verlangen gutzumachen“.
1873 legte Anton Hafferl seine Funktion als Feuerwehrhauptmann zurück und Franz Pesl wurde sein Nachfolger.
1875 wurde der 1.Feuerwehrball veranstaltet. Der Reinerlös floß in die Unterstützungskasse.
1876 wurde die Musikkapelle in die Feuerwehr aufgenommen. Der Volksmund nannte sie dann Jahrzehnte „Feuerwehr-Musi“.
Um Mitternacht des 20.August 1876 brach im Staatshengstendepot ein Großbrand aus, zu dem die Wehr mit allen verfügbaren Geräten ausrückte. um sie vor dem Feuer zu retten, waren die Hengste freigelassen worden und galoppierten auf der Straße Richtung Lambach. Die zum Brandplatz eilende Mannschaft mußte flüchten, wollte sie nicht von den aufgeregten Tieren zertreten werden. Ein Hengst prallte gegen die Deichsel der Feuerspritze und sank tot zusammen.
1880 brach in den Deisingerstadln (heute Braunauer) im oberen Markt ein Feuer aus, das wegen herrschendem Westwind ein große Gefahr für den unteren Markt darstellte. Nur mit Hilfe der benachbarten Feuerwehren Schwanenstadt, Wels, Hengstendepot, vielen Bauern und einer Abteilung Schiffsleute gelang es, den Brand auf den Stadel zu beschränken. Eine freiwillige Helferin erlitt einen Schlaganfall, eine einstürzende Feuermauer verletzte 2 Mann schwer und tötete ein Pferd. Einige Jahre später brannten wiederum dieser Stadel sowie die Häuser Redl, Stöttinger und Harrer ab.
In den folgenden Jahren wurden neue Geräte angekauft, unter anderem eine neue Schubleiter und eine Landfahrspritze.
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Um Mitternacht des 12.Juli 1886 eilten die Lambacher nach Schwanenstadt zu einem Großbrand. Neun Häuser und drei Stadeln wurden ein Raub der Flammen.
Im Jänner 1890 starb Kommandant Franz Pesl und Nachfolger wurde Johann Kuttner.
1891 wurde der Bezirksverband Lambach gegründet und als erster Obmann Josef Erlach gewählt.
1892 legt Johann Kuttner die Hauptmannstelle zurück. Sein Nachfolger wird Johann Zeilinger, der auch in den Bezirksverband gewählt wird.
1894 erfolgt die Einweihung des heutigen Sparkassengebäudes und der ersten Wasserleitung. Damit besitzt Lambach auch ein Hydrantennetz und genügend Löschwasser. Johann Zeilinger verbleibt im Bezirksverband, legt aber die Hauptmannstelle zurück. Sein Nachfolger wird Alois Poindecker.
Im Jahr 1896 gibt es Hochwasseralarm. Der untere Markt steht unter Wasser. Hauptmann Poindecker legt seine Stelle zurück, Josef Obermair wird Kommandant und Josef Erlach sein Stellvertreter.
1901 wurde eine Sanitätsabteilung gegründet, 7 Mann meldeten sich zur Ausbildung.
1902 wird Josef Obermair Bezirksobmann
1903 wurde Josef Obermair bei Empfangsfeierlichkeiten
zu Ehren Sr. Majestät des Kaisers in Braunau die hohe Ehre zuteil, Sr.
Majestät vorgestellt zu werden, höchstwelcher denselben mit einer Anrede
beehrte.
1903 erhielt Lambach die erste elektrische Straßenbeleuchtung und die Hochdruckwasserleitung wurde fertiggestellt.
1904 brannte das Wiesmayrgut ab.
1907 brannte der Gasthof Doplhofer (Harrer), ausgerechnet während die Feuerwehr Edt ihre Faschingsveranstaltung abhielt. Die Gründung der Sanitätsabteilung wurde von der Bevölkerung begrüßt und hatte sich bestens bewährt. Sie leistete Erste Hilfe bei Arm- und Beinbrüchen auf der Straße und führte mit ihrem Rettungswagen Überstellungen ins Krankenhaus Wels durch. Die Korpsärzte der Feuerwehr Lambach waren Dr. Josef Pausinger und Dr. Josef Wachlmeir.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges stellte die Feuerwehr vor große Probleme. Immer mehr Feuerwehrmänner mußten einrücken.
1915 wurde ein Ersatzbataillon der Kaiserjäger nach Lambach verlegt, das auch bei der Brandbekämpfung eingesetzt wurde.
Die Aufzeichnungen der Feuerwehr Lambach für die Jahre 1914 bis 1945 sind in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verlorengegangen. Wir versuchen diese Jahre mit den wenigen verbliebenen Notizen aus Privatbesitz und Erinnerungen noch lebender Mitglieder halbwegs zu schließen.
In den zwanziger Jahren waren in Lambach und Umgebung 24 Brände
gelegt worden. Der Christlichdeutsche Turnerverein, der Deutschvölkische
Turnerwehrzug und die Heimatwehr überwachten bei Nacht die Straßen und
Gassen im Ort und Umgebung. Im Gasthof „Zum Elefanten“ wurde eine
Wachstube eingerichtet. Angesichts der bedrohlichen Situation erhielt
Lambach 100 Mann Polizeiverstärkung und 4 Geheimpolizisten, um des
Brandlegers habhaft zu werden.
Die fortschreitende Motorisierung brachte die Feuerwehr in neue
Schwierigkeiten. Der zur Spritzenbespannung verpflichtete Pferedebestand
des Fuhrwerksgewerbes schmolz zusammen.
In den Jahren 1925, 1926 und 1927 standen nur mehr die schweren Zugpferde der Firma Neuwirth zur Verfügung. Die Beschaffung eines motorisierten Löschfahrzeuges war unbedingt notwendig geworden
Die Motorisierung im Jahr 1928 war für die damalige Zeit eine Pionierleistung. In diesem Zusammenhang müssen zwei Namen genannt werden, der des Kommandanten Josef Erlach und seines Stellvertreters Sepp Obermair. Diese beiden hervorragenden Feuerwehrmänner haben in Lambach den I. Autolöschzug geschaffen und somit die Vollmotorisierung eingeleitet. Bürgermeister Karl Zeilinger, ebenfalls ein sehr aufgeschlossener Bürger, ebnete im Gemeinderat den Weg zur Finanzierung, denn das wehreigene Vermögen war sehr bescheiden. Es kam zum Kaufabschluß für einen Rüstwagen, es war ein Austro Fiat 1928. .
Der neu aufgestellte I. Löschzug wurde vom Kommando an Sepp Obermair übergeben. Ihm gelang es mit einer Anzahl junger Männer eine schlagkräftige Einsatzgruppe zu schaffen, die in den folgenden Jahren bei unzähligen Einsätzen ihr Können unter Beweis stellte. Die Lambacher Wehr fand vollste Anerkennung, sie war eine der schnellsten Wehren in weitem Umkreis.
Die Erfahrungen, die beim Befahren von schlecht ausgebauten Straßen und Güterwegen mit dem Knaust-Anhänger gemacht wurden, drängten zur Beschaffung einer Tragkraftpumpe (Rosenbauer F56), welche im Jahr 1930 vom I. Löschzug übernommen wurde. Ein II. Löschzug wurde aufgestellt, der ausschließlich im Ortsgebiet eingesetzt war. Die Installierung einer Sirenen- und Klingelanlage zur Alarmierung trug wesentlich dazu bei, daß die Lambacher Feuerwehr in Minuten einsatzbereit war.
Nach dem Anschluß an das Deutsche Reich im Jahr 1938 wurden die Feuerwehren in eine technische Hilfspolizeitruppe umgewandelt und waren dem Ortspolizeiverwalter (Bürgermeister) unterstellt. Die Bezirks- und Landesverbände wurden aufgelöst, ebenso die Sanitätsabteilung. Der Kommandant wurde nicht mehr frei gewählt, sondern vom Bürgermeister bestellt, ein Austritt aus der Feuerwehr war nicht mehr erlaubt, alle Mitglieder waren ab sofort dienstverpflichtet. Während des Zweiten Weltkrieges, als wiederum viele Mitglieder der Feuerwehr einrücken mußten, wurde durch Heranziehung von weiblichen Helferinnen (Angehörige des „Bundes deutscher Mädchen – BdM“) und jugendlicher Feuerwehrhelfern, Angehörige der Hitlerjugend – HJ) ergänzt. Dazu kamen noch erwachsene Bürger, die dienstverpflichtet wurden. In technischer Hinsicht ergaben sich zweifelsohne Fortschritte. Für die Umstellung auf einheitliche Schlauchdimensionen und Schlauchkupplungen war eine Frist gesetzt. Der Ausbau der Löschwasserversorgung wurde im Hinblick auf die Luftschutzvorkehrungen forciert.
In den Jahren nach 1938 wurden der Feuerwehr auch die Aufgaben überörtlicher Hilfeleistung bei Luftschutzfällen zugewiesen, was sich erst einige Jahre später, bei den Bombardierungen besonders bemerkbar machte. Durch die Errichtung eines Rüstungsbetriebes in Stadl-Paura (heutige H-Muna) war es unbedingt nötig, die Schlagkraft der Feuerwehr zu erhalten. Keine leichte Aufgabe für das Kommando, das in den Kriegsjahren aus Josef Erlach, Peter Kantner und Heinrich Muckenhuber bestand.
Am 10.November 1942 um 11.20 Uhr erfolgte ein heftige
Explosion im Sauerstoffwerk Lambach, der in den nächsten Stunden weitere
folgten. Die Dissousgasanlage entzündete sich durch einen Brand.
Katastrophenalarm wurde gegeben. Lambach rückte mit 4 Löschzügen aus,
die Feuerwehr Stadl-Paura, Wels und die Muna- Feuerwehr leisteten Hilfe.
4 Arbeiter verloren ihr Leben.
In den letzten Kriegsjahren, als die Fronten stetig näher rückten,
nahmen die Bombenangriffe immer mehr zu. Bei nicht weniger als 217
Fliegeralarmen und 32 Bränden in den Kriegsjahren hat die Feuerwehr ihre
Einsatzbereitschaft bewiesen.
Am 19.März 1945 erfolgte auch ein Bombenangriff auf Lambach der den Bahnhofsanlagen gegolten hat. Über 200 Bomben wurden abgeworfen. Das Pfisterbergergut wurde vernichtet, die Kalvarienbergkirche wurde schwer beschädigt und vier Menschen kamen ums Leben.
Unvergeßlich bleibt auch der Angriff am 21.April 1945, um 11.56 Uhr, auf Attnang-Puchheim, wo 1850 Bomben abgeworfen wurden und über 700 Menschen starben. Währende der Hinfahrt wurde das Fahrzeug von Tieffliegern beschossen und in Attnang geriet die Wehr in eine neue Angriffswelle. Zum Glück kehrten alle unversehrt zurück.
Am Nachmittag des 5.Mai 1945 war für Lambach der Krieg zu Ende. Wieder einmal erlebte Lambach eine Besetzung, Plünderungen und Zerstörungen. Sieben junge Lambacher Feuerwehrmänner verloren im Krieg ihr Leben.
Die Freiwillige Feuerwehr Lambach war in den Maitagen 1945 sich selbst überlassen. Es war nicht mehr viel, was in diesen Tagen noch in den Depots der Feuerwehr zu finden war. Die Tore waren aufgebrochen, die meisten Ausrüstungsgegenstände waren gestohlen worden.
Bereits am 2.Juni 1945 gab es unter dem Vorsitz des
Bürgermeisters Ignaz Hinterleithner eine konstituierende Versammlung der
Freiwilligen Feuerwehr Lambach, bei der die Grundlagen für den
Neuaufbau des Feuerwehrwesens erörtert wurden und ein neues Kommando
eingesetzt wurde. Ernannt wurden: Zum Kommandanten Karl Lenzeder,
Kaufmann, zu dessen Stellvertreter Franz Nemecek, Gärtner, zum
Schriftführer Dr. Otto Korompay, Rechtsanwalt, zum Gerätewart Josef
Engelleitner, Magazinverwalter. – Ferner wurden als Führer der 1.Gruppe
Franz Nemecek und Georg Eidlinger eingesetzt, die 2.Gruppe wurde an
Josef Engelleitner und August Kriegner übergeben, die 3.Gruppe führte
Franz Anzengruber.
Dieses neue Kommando ging sofort an die Einbringung und Sicherstellung
von Wehrmachtsgut und der noch vorhandenen Dienstmonturen, Overalls und
andere Ausrüstungsgegenstände.
Allgemein gesehen befand sich die Feuerwehr 1945 in einem chaotischen Zustand; die treu gebliebenen Mitglieder standen vor fast unlösbaren Aufgaben. Doch das unglaubliche gelang: Unter Kommandant Lenzeder, dem neu gewählten Kommando und der Restmannschaft gelang es, daß es mit der Feuerwehr Lambach rasch wieder aufwärts ging. In diesem Zusammenhang müssen wir fairerweise zwei Namen erwähnen, die mit dem Wiederaufbau unserer Wehr nach 1945 eng verbunden bleiben und ohne die manch Geleistetes in der Nachkriegszeit nicht vorstellbar wäre: Die Mitglieder Sparkassen-Direktor i.R. Josef Pühringer und Johann Simander sen.
Beim Großbrand in den Welser Knorrwerken im Jahr 1948 konnte die FF Lambach bereits ihre Einstatzkraft wieder unter Beweis stellen. Weitere größere Einsätze waren damals der Waldbrand auf dem Schafberg, der Brand von amerikanischen Heeresgütern am Bahnhof Stadl-Paura und Flachswaggonbrände am Bahnhof Lambach.
Seit 1951 gibt es in Oberösterreich Bewerbe für ein Feuerwehrleistungsabzeichen, bereits im 1.Jahr wurde daran teilgenommen. Im Frühjahr wurde ein Tankwagen erworben. Das Kommando übernahm nun der Malermeister Franz Schöberl, sein Stellvertreter wurde der Trafikant Franz Rührlinger.
Am 28.Februar 1952 kam es im Muna-Gelände bei der
Dynamit Hobel zu einer Explosion. Für die Wehr gab es Katastrophenalarm
und alle verfügbaren Männer und Geräte wurden an den Einsatzort
beordert.
Bei der Hochwasserkatastrophe 1954 leistete die Wehr
entlang des Schwaigbaches und der Traun 15 Stunden lang Bergungs- und
Rettungsarbeiten. Vom 10. bis 12. Juli wurden im E-Werk Linz
Auspumparbeiten druchgeführt, wobei unser LF15 ununterbrochen 40 Stunden
im Einsatz stand. Während des 43stündigen Einstatzes wurde die
Mannschaft zweimal abgelöst.
Am 4.Februar 1956 kam es im Gasthof Pelz in der
Bahnhofstaße zu einem Dachstuhlbrand. Bei Temperaturen von -20° gefror
das Wasser in den Schläuchen.
Im selben Jahr wurde auch zu Bränden in die Papierfabrik Steyrermühl und
zu Landwirtschaftsbrand in Pichl bei Wels ausgerückt. Daraus kann man
ersehen, wie groß seinerzeit das Einsatzgebiet der Feuerwehr Lambach
war.
Ein weiterer Großbrand ereignete sich am 12.Juli 1956, wobei die Stiftsmühle ein Raub der Flammen wurde.
Im Jahr 1959 gab es wieder ein größeres Hochwasser wobei
am 16.6.1959 110 Einsatzstunden und am 12.8.1959 120 Einsatzstunden
geleistet wurden.
Die fortschreitende Technisierung und neue Anforderungen machten auch
vor der Feuerwehr Lambach nicht Halt. Eine neue Tragkraftspritze wurde 1961 von der Sparkasse Lambach gespendet.
1962 wurden die ersten Funksprechgeräte angeschafft.
1963 legte Franz Schöberl das Kommando zurück und Franz Rührlinger wurde zu Kommandanten gewählt.
1964 erfolgte zum größten Teil in Eigenregie der Umbau
des Depots in der Salzburger Straße, wobei auch ein Schulungsraum
geschaffen wurde.
Im Jahr 1965 wurden 3 Preßluftatmer angekauft, ohne die in heutiger Zeit eine Brandbekämpfung nicht mehr möglich wäre.
Mit der Feuerwehr Reichenschwand aus Deutschland (in der Nähe von Nürnberg) wurde im Jahr 1968 eine Partnerschaft eingegangen, welche bis heute Bestand hat. Später entwickelte sich daraus sogar eine Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden.
Ein größerer Brand ereignete sich am 3.November 1968, bei welchem der Wirtschaftstrakt des Anwesens Gründlinger zur Gänze zerstört wurde.
Der alte Tankwagen hatte im Jahr 1969 endgültig ausgedient und wurde durch ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 4000) ersetzt, welches anläßlich der 100-Jahr-Feier 1970 eingeweiht wurde.
Zur Stärkung der finanziellen Basis wurde 1969 erstmals
ein Flohmarkt, damals noch auf dem Klosterplatz, abgehalten. Später
wurde dieser Flohmarkt alle 2 Jahre im Stiftsmeierhof veranstaltet. Da
die Gelder der öffentlichen Hand bereits damals knapp flossen, waren die
Einnahmen aus diesen Flohmärkten ein wichtiger Beitrag zur Beschaffung
von Ausrüstung und Fahrzeugen.
Von der Fa. Linde wurde 1973 ein gebrauchtes Fahrzeug
(Ford Transit) angekauft und in Eigenregie zu einem Öleinsatzfahrzeg
umgebaut, um für die immer mehr werdenden Öleinsätze gerüstet zu sein.
Nach 15 Jahren verantwortungsvoller Tätigkeit an der Spitze der Feuerwehr Lambach legte Brandrat Franz Rührlinger 1978 seine Funktion zurück und Erwin Stadler übernahm die Führung. Im gleichen Jahr wurde ein neues Löschfahrzeug (LFB) angeschafft.
19.August 1978 ereignete sich einer der schwersten Verkehrsunfälle auf der B1, bei welchem 4 Tote unter schwierigsten Bedingungen geborgen werden mußten.
1980 erfolgte der Ankauf eines Kommandofahrzeuges (VW LT35) und einer Tragkraftspritze Marke Rotax.
Der immer dichter gewordene Verkehr und die steigende Anzahl der Verkehrsunfälle erforderten 1981
die Anschaffung einer hydraulischen Bergeschere aus Mitteln des
Katastrophenhilfsdienstes des Landes OÖ, welche in den darauf folgenden
Jahren leider zu oft eingesetzt werde mußte.
Ein Großbrand ereignete sich ebenfalls 1981 bei der Fa. Gebr. Gratz, bei dem große Teile des Betriebsgebäudes vernichtet wurden.
Um der immer größer werdenden Personalknappheit zu begegne, wurde 1982 eine Jugendgruppe gegründet. In der Jugendgruppe werden die Jungfeuerwehrmänner im Alter von 12 bis 16 Jahren auf den aktiven Feuerwehrdienst vorbereitet. Die verschiedenen Sachgebiete sind unter anderem Gerätekunde, Feuerwehrfunk, Seilknoten, vorbeugender Brandschutz, Atemschutz, gefährliche Stoffe und Erste Hilfe. Auch Verkehrserziehung sind Teil dieser Ausbildung, bei der die zukünftigen Feuerwehrmänner bereits einen wichtigen Grundstock an Feuerwehrfachwissen erhalten. Das Wissen und Können der Jugendlichen wird jährlich bei einem Wissenstest und bei Jugendleistungsbewerben überprüft. Ein Zeltlager und verschiedene sportliche Aktivitäten ergänzen die Jugendausbildung.
Ein heftiger Sturm riß im Herbst 1984 das Blechdach des
Bezirksaltenheims aus der Verankerung und schleuderten es fast 100m bis
zur Carl-von -Linde-Straße. Auch spektakuläre Verkehrsunfälle
ereigneten sich immer wieder, leider auch mit Verletzten und Toten.
Einen der schwersten Einsätze hatte die Feuerwehr beim Zugsunglück am 18.September 1987
zu bestreiten. 4 Tote, mehr als 50 Verletzte und Sachschäden in Höhe
von ca. S140 Mio. waren die Folge eines Zusammenstoßes von 2
Schnellzügen in Oberschwaig (Gemeinde Neukirchen b. Lambach).
Ebenfalls 1987 erfolgte die Neuanschaffung eines
Tanklöschfahrzeuges (TLF-A 2000 Steyr), welches noch im sogenannten
Stiftsdepot untergebracht war. Da die Fahrzeuge der neuen Generation
wesentlich höher sind als die seinerzeitigen Feuerwehrfahrzeuge, mußte
die Garage im Stift Lambach umgebaut werden, da sonst eine Unterbringung
nicht möglich gewesen wäre.
Dies und die zukünftig notwendige Zentralisierung der Fahrzeuge
erforderten einen Zubau beim Feuerwehrhaus in der Salzburger Straße,
welcher in den Jahren 1988 und 1989
realisiert werden konnte. Eine weitere wichtige Anschaffung war die
„Stille Alarmierung“ im Juni 1988. Die gesamten Kosten in Höhe von S
287.000,- wurden von der Feuerwehr selbst getragen, das heißt, aus
Ertägen der Flohmärkte und Spenden der Bevölkerung. Seit damals ist die
Sirene nur mehr sehr selten zu hören, was zur Folge hat, daß viele
Bürger der Meinung sind, die Feuerwehr hat nichts oder nicht viel zu
tun. Die durchschnittliche Einsatzzahl der letzten Jahre liegt bei ca.
80 Einsätzen jährlich.
Ein Generationswechsel im Kommando der Feuerwehr erfolgte bei den Wahlen am 6.Mai 1988.
Kommandant Erwin Stadler legte seine Funktion zurück und mit ihm fast
das gesamte Kommando, welches zum Teil jahrzehntelang an der Spitze der
Feuerwehr Lambach stand. Namen wie Johann Simader sen., Dir. Josef
Pühringer oder Othmar Moser werden immer mit der Feuerwehr verbunden
sein. Zum neuen Kommandanten wurde der Sparkassenangestellte Gebhard
König-Felleitner gewählt.
Einen schweren Verlust erlitt die Feuerwehr 1989, als
Ehrenkommandant Franz Rührlinger viel zu früh von uns gegangen ist.
Ehrenbrandrat Rührlinger war von 1968 bis 1983 auch
Abschnittsfeuerwehrkommandant und hat sich besondere Verdienste um die
Feuerwehr Lambach und im Abschnitt erworben.
Die Landesausstellung 1989 im Stift Lambach stellte
besondere Anforderungen an uns. Die Ausstellungsräume mußten täglich
nach der Besuchszeit überprüft werden. Ein Brand in der Bibliothek
konnte rasch gelöscht und so unschätzbare Kulturgüter gerettet werden.
Die Einweihung des Zubaues erfolgte am 27.Mai 1989,
verbunden mit einem Bezirkswettbewerb, an dem auch eine Gruppe unserer
Partnerfeuerwehr Reichenschwand teilnahm, und einem großen Zeltfest.
Seit diesem Zeitpunkt sind alle Einsatzfahrzeuge zentral an einem Ort
stationiert, ein wesentlicher Vorteil bei Einsätzen. Im Herbst wurde der
letzte Flohmarkt im Stiftsmeierhof abgehalten. Eine weitere
Durchführung ist wegen Umbauarbeiten nicht mehr möglich. Seither
veranstalten wir jährlich eine Weinkost, um uns auch in Zukunft selbst
finanzielle Mittel zu beschaffen.
Aufgrund gesetzlicher Vorschriften (Brandbekämpfungsverordung des Landes OÖ) war im Jahr 1991
der Ankauf eines neuen Löschfahrzeuges mit Bergeausrüstung (LFB-A)
notwendig. Ein Fahrzeug, daß den heutigen Anforderungen entspricht und
das uns seither bereits wichtige Dienste geleistet hat. Gerade in den
letzten Jahren, als wieder eine Reihe von größeren Bränden (Brand des
Haubenedergutes in Beitenberg, Brand bei Hajek in der Berggasse, Brand
des Hagenbergergutes, Brand im Hotel „Schwarzes Rössl“, Brand im Konsum
Lambach und im Barocktheater des Stiftes) zu bekämpfen waren, hat sich
dieses Fahrzeug bestens bewährt. In diesem Fahrzeug befindet sich auch
die Bergeschere mit Spreizer sowie eine Seilwinde für Verkehrsunfälle
und ein Notstromaggregat, welches bei technischen Einsätzen in der Nacht
wie z.B. beim Tunneleinsturz im Sommer 1992 benötigt wurde.
Im Jahr 1994 wurde das 16 Jahre alte Löschfahrzeug durch ein Kleinlöschfahrzeug (KLF Mercedes) ersetzt. Dazu beigetragen haben auch verschiedene Ausrüstungsgegenstände, wie Vollschutzanzüge, Spezialatemschutzgeräte usw. die uns von der ÖBB für Einsätze im Eisenbahntunnel Lambach zur Verfügung gestellt wurden.